Südkorea hat es im Streit mit Japan um die Zugehörigkeit einer Inselgruppe abgelehnt, die Frage dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag zum Entscheid vorzulegen. Die Regierung in Seoul teilte Tokio per Telegramm mit, dass der japanische Anspruch auf die Inseln «unbegründet» sei. Das gab das südkoreanische Aussenministerium am Donnerstag bekannt.
Die beiden Länder streiten seit Jahrzehnten um die Inseln im Japanischen Meer, die in Südkorea Dokdo und in Japan Takeshima genannt werden. Südkorea lehnte schon 1954 und 1962 ein Verfahren vor dem Internationalen Gerichtshof ab.
Japans Aussenminister Koichiro Gemba erklärte, er sei «extrem enttäuscht» von Südkoreas Antwort, und kündigte «geeignete Massnahmen» an. So sollten unter anderem wichtige Kooperationen beider Länder im Währungsbereich aufgekündigt werden.
Die Beziehungen zwischen den beiden Wirtschaftsmächten hatten sich verschlechtert, nachdem der konservative südkoreanische Präsident Lee Myung Bak die Inseln Mitte August offiziell besucht hatte. Einen Protestbrief des japanischen Regierungschefs Yoshihiko Noda schickte Südkorea ungeöffnet auf dem Postweg zurück